Lehmabdichtung
Feuchtigkeit an Fundamenten und Kellerwänden ist ein häufiges Problem, das eine effiziente und dauerhafte Lösung erfordert. Als Baustoff mit jahrhundertealter Tradition bildet Lehm eine natürliche und äußerst wirkungsvolle Alternative zu synthetischen Dichtstoffen. Historisch bewehrt überzeugt Lehm in diesem Kontext nicht nur mit hervorragenden Abdichtungseigenschaften, sondern auch durch seine leichte Handhabung, sowie Nachhaltigkeit und Reversibilität: Nach der Nutzung kann die Lehmabdichtung problemlos mit dem Erdreich vermischt werden, wodurch aufwendige Entsorgung oder Ausbaumethoden entfallen.
Besonders für die Sanierung historischer Gebäude und denkmalgeschützter Objekte stellt Lehm somit eine ideale und verträgliche Lösung dar.
Der Prozess der vertikalen Abdichtung beginnt mit der Freilegung der Kelleraußenwand bis zur erforderlichen Tiefe. Anschließend wird die einbaufertige Lehmmischung direkt in Big Packs auf die Baustelle geliefert. Nachdem der Arbeitsraum geschaffen ist, wird ein Trennstreifen – beispielsweise ein Holzbrett – in etwa 30 cm Abstand zur Wand aufgestellt, um die Abdichtung präzise und effektiv zu ermöglichen.

Die Lehmfertigmischung wird nun schichtweise eingebaut, wobei jede Schicht etwa 20 cm dick ist. Der Rest der verbleibenden Baugrube wird ebenfalls mit Füllboden lagenweise aufgefüllt. Jede Lage wird sorgfältig verdichtet. Dieser Verdichtungsprozess sorgt dafür, dass die Abdichtung nahezu wasserdicht und Zwischenräume, sowie Unebenheiten im Mauerwerk aufgefüllt werden. Nachdem eine Schicht verdichtet ist, wird der Vorgang so lange wiederholt, bis die Geländeoberkante erreicht ist. Um die Oberfläche vor äußeren Einflüssen zu schützen, wird zum Abschluss eine Schutzschicht aus Betonplatten, Pflaster oder Kiesstreifen aufgebracht.
Die Vorteile dieser Methode sind vielfältig. Lehm lässt sich einfach verarbeiten, auch in schwierigen Bereichen wie bei Rohrdurchführungen oder unregelmäßigem Mauerwerk. Er ist flexibel, anpassungsfähig und kann problemlos auch per Hand verarbeitet werden. Zudem ist die Methode reversibel und denkmalverträglich, was sie besonders für die Sanierung von Bestandsgebäuden attraktiv macht.
Eine Lehmabdichtung bietet somit nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine technisch ausgereifte Lösung für die langfristige Abdichtung von Bauwerken. Sie verbindet traditionelles Handwerk mit modernen Anforderungen an Baustoffe und trägt so zur Erhaltung von Gebäuden bei – sowohl im historischen als auch im modernen Kontext.
Stärken
Natürlich & vollständig ökologisch
Reversibel, ideal für Denkmalpflege
Gute Abdichtung bei Bodenfeuchte
Flexibel bei unregelmäßigem Mauerwerk
Keine Entsorgung nötig, ressourcenschonend
Herausforderungen
Nicht geeignet bei drückendem Wasser
Verarbeitung witterungsabhängig
Größerer Platzbedarf im Aufbau
Regional begrenzt verfügbar