Photovoltaik trifft Denkmalschutz
Der Gutenbergplatz, einer der schönsten Plätze in Karlsruhe, wird maßgeblich geprägt durch das imposante Gebäude der Gutenbergschule, welches den nördlichen Abschluss des Platzes bildet. Der Wunsch des Bauherrn, die riesige Dachfläche im Sinne eines nachhaltigeren Gebäudebetriebs für Photovoltaik zu nutzen, stand zunächst im Widerspruch zur sensiblen städtebaulichen Lage des Gebäudes und dessen Klassifizierung als Kulturdenkmal. Nach gewissenhafter Detailplanung und sorgfältiger Abstimmung mit allen Beteiligten wurde nun eine Fläche von über 500 qm an PV-Modulen im Einklang mit dem Denkmalschutz auf den Dächern des Schulhauses verbaut.
Dabei entfallen ca. 250 qm auf eine in die Dachfläche integrierte Photovoltaikanlage, die kaum aus dem Schrägdach hervortritt und sich deshalb besonders gut in die Bausubstanz einfügt. Auf dem Pultdach der ebenfalls denkmalgeschützten Sporthalle wurde hingegen eine besonders flache Aufdachmontage gewählt, so dass die Anlage aus dem Straßenraum nicht sichtbar ist und das Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt wird. Die wartungsfreien Module wurden in maximaler Dichte aufgebracht, um möglichst hohe Leistung zu erzielen. Hierbei wurde sogar auf Installationsgänge verzichtet, so dass die regelmäßigen Sichtinspektionen schnell und effizient mit einer Drohne durchgeführt werden. Der Gesamtertrag der Anlage liegt bei über 100.000 kWh/Jahr und entspricht in etwa dem jährlichen Verbrauch von 25 Vier-Personen-Haushalten.
Die Nutzbarmachung freier Dachflächen bei historischen Gebäuden birgt ein gewaltiges Potential, um in dicht besiedelten Gebieten regenerative Energien zu erzeugen.Die neue Photovoltaikanlage der Gutenbergschule Karlsruhe ist ein gutes Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit und Denkmalschutz durch einen sensiblen Umgang Hand in Hand gehen können.
