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Kinderhaus in Durlach

Im ehemaligen Schulhaus, mitten im Herzen von Durlach Aue, befinden sich die Räumlichkeiten des ‚Kinderhauses‘ der AWO Karlsruhe. Das Kinderhaus Aue ist mit seinem multiprofessionellen Team und den drei sozialtherapeutischen Tagesgruppen Anlaufpunkt und Betreuungsstelle für bis zu 30 Kinder und Jugendliche im Alter von 5-16 Jahren. Durch den Ausbau des Dachgeschosses wurde das Konzept und Betreuungsangebot nun um eine systemtherapeutische Wohngruppe erweitert.

Aus einem dunklen, ungenutzten Dachraum entstanden individuelle, helle Räumlichkeiten, die den historischen Charakter des denkmalgeschützten Ensembles erhalten und erlebbar machen.

Fluidlab hat diese Transformation in allen Leistungs- und Gestaltungsphasen von Entwurf-, über Ausführungs- und Werkplanung bis hin zur Bauleitung begleitet.

Das umfassende Raumkonzept bestehend aus diversen Einzelzimmern, Büro, Sanitärräumen und offenem Sozialbereich mit Küche und Aufenthaltsraum wurde geschickt in die anspruchsvolle Kubatur des Dachraums integriert. Die Struktur der beiden sich kreuzenden Dachstühle wurde hierbei ebenso berücksichtigt, wie eng gefassten Raumgrößen und Ausstattungswünsche.

In enger Absprache mit dem Denkmalamt konnte der Dachraum durch mehrere neue Dachgauben sowie Dachflächenfenster ergänzt und belichtet werden.

Die großen Gauben im Aufenthaltsbereich öffnen den Raum nach Außen unmittelbar in die Blätterkronen des alten Baumbestands im Garten und bieten einen einzigartigen Ausblick in Richtung Turmberg.

Die historischen Giebelfenster blieben als prägendes Fassadenelement erhalten und wurden durch neue Fenster auf der Innenseite ergänzt.

Der Dachstuhl wurde sandgestrahlt und mit einer farblosen Lackierung überarbeitet. Er gibt den Räumen ihren einzigartigen und unverwechselbaren Charakter. Fliesen und Parkettböden ergänzen das Gesamtbild, während unterschiedliche Blautöne farbliche Akzente setzen. Ein besonderes Highlight bildet die als Raummöbel ausgebildete Küche. Sie ist nicht nur das Herzstück des zentralen Aufenthaltsbereichs, sondern formt auch den Treppenaufgang zur Empore. Diese steht den Kindern als Rückzugsraum zu Verfügung und lädt mit einem leuchtend blauen Hochfloorteppich zum Verweilen ein. Die Absturzsicherungen aus schwarzem Mesh und schmalen Flachstahlrahmen runden das Erscheinungsbild ab.

Im Rahmen der Sanierung erfuhr auch die Fassade des alten Schulhauses eine denkmalgerechte Überarbeitung. Sie erstrahlt nun wieder in der ursprünglichen, historischen Farbgebung mit weißgrauer Fassade und sandsteinfarbigen Lisenen und Fenstergewändern.

Auch den Außenbereich des Kinderhauses wurde neu gestaltet und überarbeitet. Im vorderen Hofbereich wurde das historische Sandsteinpflaster freigelegt und ergänzt. Mülltonnen und Fahrradständer finden zukünftig ihren Platz unter einer neuen, begrünten Stahlkonstruktion. Neue Amberbäume spenden nicht nur Schatten für das Freiluftklassenzimmer, sondern bilden auch Übergang und Wegweiser zum angrenzenden Gartenbereich mit den großkronigen Platanen. Unter Berücksichtigung des historischen Baumbestands wurde ein individuell geplanter Pumptrack realisiert, auf dem die Kinder ebenso begeistert toben, wie auf dem wetterfesten Spielfeld und dem bodengleichen Trampolin.